Schöpfung, mach mich fertig

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Bambus knarzt im Wind wie ein Haus voller alter Möbel, Türflügel wehen zu, klemmende Schubladen gehen sich wie von Geisterhand auf. Was dem Feuer widerstand, wurde mit der Machete niedergemacht. Zwischen langen, wie Mikados gefällten Stöcken keimen Maisschößlinge aus der schwarzen Asche. Ich stehe still. Von der gerodeten Hügelkuppe habe ich ein fast vollkommenes 360-Grad-Panorama, die weite Aussicht über Täler zu den am Horizont blauen Bergketten dürfte fast 50 km betragen. Rotbraune Feldwege schlängeln sich über mit Bananen, Teebüschen Kaffeebäumen bebauten Terrassen, Dschungel liegt wie grüner Kraushaarfilz über den Hügeln, in Fernen flirrt Luft über Dörfern, goldene Stupas zittern wie winzige Kompassnadeln im Landschaftsozean. Meine Knie zittern auch, und das kommt nicht nur vom heraufsteigen. Die grenzenlose Weite, ja agen wirs ruhig mal, die Schönheit der Erde, haut mich um, ich muss mich festhalten, ich umarme den nächstbesten Baum, lege meine Gesicht an seinen Stamm, drücke die Stirn in seine schorfige Rinde, sie ist sonnenwarm.

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2 Antworten zu Schöpfung, mach mich fertig

  1. Anhora schreibt:

    Ich lese deine Berichte so gern! Obwohl ich noch nie an den Orten war, die du gerade bereist, kann ich deine Gefühle und Empfindungen trotzdem nachvollziehen. Wunderbar beschrieben. 🙂

    Gefällt 1 Person

  2. docvogel schreibt:

    ach Dank Du Liebe, Zuspruch tut so gut, ich verfolge Deine Berichte auch sehr gern!

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