ist da ne Demo? Fußball? Aufruhr, Party? Freitag Nacht um halb Zwölf ist unsere historisch belanglose Seitenstraße plötzlich voller Leute. Sie stehen herum, sie reden, sie lachen, sie vermengen sich in ungeordneten Gruppen. Alle haben eine Pfandflasche in der Hand. Nach einer viertel Stunde ist der Spuk vorbei, der Pulk zieht weiter. Waren alles Ausländer, sagt der türkische Spätiinhaber. Türkischer Späti, mahnt mich Bloggerin Daggi Dinkelschnitte ab, sei selbst rassistisch, weil Späti in Türkisch ja wohl Kiosk heißt. Das interessiert den türkischen Kioskbetreiber wenig. Mehr als ein halbes Dutzend Biere hat er nicht verkauft, die meisten hatten ihr Wegbier schon, aber man freut sich ja auch über wenig, sagt er.. Früher hat er mal ein Casino gehabt, aber das wär jetzt eine andere Geschichte. Was wir gerade gesehn haben, ist ein „Späti Crawl“. Der muntere Mob kommunikationsfreudiger junger Menschen mit nichtdeutschem Hintergrund, man nennt sie auch Touristen, ist ein modernes urbanes Phänomen. Man verbredet sich im Internet, hier war es die Plattform von couchsurfing, zu einem feierabendlichen Stadtspazierung, gerade ist Friedrichshain „hip to the hop“. Knapp vier km lang war die Route vom Freitagabend, los gings am U-Bahnhof Frankfurter Allee,Treffpunkt Südausgang, im Zickzack durch die Straßen – die Ecken sind das entscheidende – zügig über die Modersohnbrück, die Oberbaumbrücke bis zum Endpunkt Skalitzerstraße. Die Zusammenrottung von Dutzenden einander zunächst fremder Leute zum geführten Ausgehen ist quasi social media analog. Getrunken wird dabei gemäß dem Motto: Ein Bier in der Hand ist so viel wert wie zwei in der Kneipe. Denn das betreute Trinken findet nicht in Clubs oder Bars statt, sondern auf den supersexy Straßen von Berlin. Das ist lustiger und billiger. Eingekehrt wird bei dem international als kultig geltenden Berliner Späti. Sterni für 60 Cent. Bei sechs Spätis, sagt einer der Mitläufer, hätten sie schon angedockt. Er kommt aus London, war ne anstrengende Woche, er ist müde, er bleibt am Holztisch von unserem Kiosk sitzen, seine neue Bekanntschaft aus Australien, oder war’s Bulgarien, auch. Sie hat glitzernde Augen und Haare und sieht überhaupt nicht müde aus. Couchsurfing sag ich da nur. Die JuLis, das sind die,Jugendlichen der FDP,.hatten übrigens am Sonnabend zum Späti Crawl in Mitte aufgerufen. Als Demo zum Schutz der Spätis.
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Ich muss gerade daran denken, dass die Kioske in Frankfurt „Wasserhäusche“ hießen (als es sie noch gab). Wasser war, glaube ich, das Getränk, was am wenigsten verlangt wurde.
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Ne, danach musste immer Wasser lassen.
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Aber nach Bier doch auch 😉
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Sowieso! ich sag nur Schöfferhofer Weizen, kann man gar nicht schnell genug nachkippen, wie das aber auch entwässert. Vergesst Spargel!
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wieso, weizen geht doch prima zu spargel?
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