An der Spree eskortiert mich eine Schwanenfamilie. Wenn ich zu lange stehen bleibe, warten sie, kehren sogar um und drehen bei, bis ich weitergehe am Ufer neben ihnen, sie schwimmen genauso schnell wie ich langsam bin. Vater, Mutter, Sohn (?) noch in graubraun, daher käme der Spruch vom hässlichen Entlein, sagt eine Mutter, die hinzugetreten ist. Ihr Kind im roten Anorak ist das Signal für ein Dutzend Enten, die im Tiefflug angedüst kommen und Gischt pflügend abbremsen. Nein, wir füttern nicht. Auf der Brücke zur Insel der Jugend posiert eine Blondine in hochhackigen Stiefeln für zwei knipsende Begleiter. Der Wald irrlichtert in gelbem Leuchten, Kindergebrüll hallt durch die Tunnel aus Moos. Ein übergewichtiger Junge stapft mit Nervmusik aus umgehängter Bluetoothbox des Pfades, seine Freundin schaut stolz zu ihm auf. Die Baumschaukel am Abenteuerspielplatz ist weg. Am Ufer stehen Bänke, das Wasser glasklar, man kann jedes Blatt am Grund erkennen. Über den Himmel ziehen hellgraue Wolken, kreisen da Bussarde?, kann man sich mal hinlegen?, der Beton ist kalt. Es wird dunkel. Im Supermarkt gibt es Chalwa mit Vanillegeschmack aus Polen. Das Ketten-Kino im Sonycenter am Potsdamer Platz kann die Miete nicht mehr bezahlen und schliesst.
Einfachsomeldungen…oder!
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ja, Meldungen vom einfach so spazieren gehen
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tolles spatzenflugbewegungsbild. gefällt mir ausgesprochen gut!
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Danke! bei mir aufm Balkon wird schon gefüttert, und mit den Schwänen red ich such….
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Ja, manchmal möchte man sich einfach hinlegen, und in den Himmel gucken, auch im Herbst.
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