Wegen deinem Tee

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Im Adlon kommt Kaffee aus Aluminiumkapseln. Das Kotti Café ist von Männern vollgeraucht, draußen, auf der Terrassenbrücke über die Adalbertstraße, dampft schwarzer Tee. Vor Behagen heult man nicht. Hostel steht in vergessenen Buchstaben am schmutzig gelben Rundbau, die Fassade bröselt. Köfte seit 1993. Wie im Stummfilm schwebt die U-Bahn auf Augenhöhe vorbei. Darunter fliesst Verkehr im Kreis, stockt, geht, steht, wartet auf Grün, auf den Bus, guckt auf Displays, hat Eile, hat Kinderwagen, hat Freundin, hat Zeit. Wenn ich mich auf der linken Straßenseite halte, erreiche ich das Ufer in den letzten Sonnenstrahlen des eisblauen Tages.

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8 Antworten zu Wegen deinem Tee

  1. wildgans schreibt:

    Einfach klasse Reiseberichte, mit echten Menschlichkeitswörtchen gespickt!

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  2. Anhora schreibt:

    Deine Texte begeistern mich jedes Mal wieder! 🙂

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  3. docvogel schreibt:

    ich finde, Du kannst auch sehr schön beschreiben!

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  4. eimaeckel schreibt:

    Wie kommt man denn in das Cafe über der Adalbertstraße? Du schilderst den den Ausblick auf den Kotti angenehm distanziert vor. Unten ist’s ja nicht auszuhalten, finde ich.

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  5. docvogel schreibt:

    das ist ganz einfach, links vom U-Bahnhof aus gesehen auf der Adalbertstraße (96) geht eine Treppe in den ersten Stock zum Hausriegel des NKZ (Kreuzberger Zentrum) hoch, da bist Du dann schon auf der Terrasse vom Kotti Café, 2009 eröffnet vom, wie es heißt, Sozialarbeiter Ercan Yasaroglu, eine Art Institution unter rauchenden türkischen Kulturschaffenden…

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