Kalt ist es in der Nacht und auf der Fahrt über die sieben Berge auf dem Pritschenwagen. Wir ziehen die Mützen und Kapuzen ins Gesicht, wickeln die Schals bis zu den verspiegelten Sonnenbrillen, sodass wir aussehen wie eine Himalaya-Expedition. Nur die Füße nackt und bloß in den Sandalen. Dampfsauna im Tempel von Mae Sot, am nächsten Morgen selbstgemachte Starfruit-Marmelade auf Toast und mit dem nächsten Sorng-taa-ou weiter sechs Stunden bergauf und bergab. Auf halber Strecke passieren wir ein Flüchtlingslager, in dem seit Jahren an die 20 000 Karen aus Myanmar, nunmehr Staatenlose, leben. Keine Zelte, es ist eine Stadt mit niedrigen, schindel- und blättergedeckten Holzhäusern, Hühnern und ein paar Beeten, Bambuslatten und Stacheldrahtzäune kilometerweit entlang der Straße, uniformiert Bewacher an den Gattern, Shelter steht daran. Wovor schützen sie? Wieso gibt man diesen Menschen nicht Papiere und lässt sie ziehen und arbeiten, was sie können? (Kotzbedürfnis beim Gedanken an die Nachrichten aus Europa. Der rechtsnationale Fuzzi in Österreich will allen Flüchtlingen alles Geld abnehmen lassen und die Handys konfiszieren,wenn sie die dann mal zurück bekommen, können sie keine Telefontarife mehr bezahlen.) In der beschaulichen Kleinstadt Mae Sariang bekomme ich ein Zimmer im River View, der chinesisch aussehende Gasthausbetreiber bringt eine zusätzliche Wolldecke. Auf dem Straßenmarkt gibt es mal wieder handgewebte Ethnobeutel, wie es heißt von Karen-Frauen, ich kaufe einen garantiert individuell auf der Nähmaschine aus Flicken zusammengeschusterten Beutel bei einem bemützten Mann mit Betelnusszahnstümpfen, eine Schneiderin flickt ruckzuck mein lakengroßes Allzweckseidentuch aus Indien,1994. Sie weist empört mein Geld zurück. Beim Tempel läuft dröhnende Rockmusik, die Novizen kicken geflochtene Plastikbälle.
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Ich bin dir wirklich dankbar für deine Momentaufnahmen, man denkt ja, man sei dabei. Dabei hätte ich viel zuviel Schiss vor so einer Reise, aber die Neugierde auf solche Orte ist trotzdem da. Deine Berichte sind einfach großartig. 🙂
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Danke Dir! Es tut super gut, so hab ich das Gefühl, das alles nicht alleine zu erleben, Der Sinn von Mitteilen erfüllt sich ja nur,, wenn jemand anderes im Kopf und Herz dabei ist.
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Bei deinem Schreibstil kann man ja nicht anders als gefühlt live dabei zu sein. Tolle Sache, wenn über Schreiben und Lesen eine solche Verbindung aufgebaut wird. 🙂
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Du bist zu freundlich! Danke sehr
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Daaaanke!
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