
I love Neukölln
Das Licht. Es erstaunt mich, dass es früh um Acht schon einen Himmel gibt. Die S-41 Richtung Südkreuz ist voll. Ming möchte einmal mit der Ringbahn den ganzen Kreis fahren, aber zwischen Westkreuz und Gesundbrunnen herrscht Ersatzverkehr. Sie ist für zwei Wochen in Berlin, um einen Kurs an der VHS-Neukölln in DTP zu machen. In der Mittagspause essen wir für 2 Euro Schawarma „beim Syrer“. Oder Gözleme. Die macht eine Frau mit weißen Kopftuch im Schaufenster einer Bäckerei mit Imbiss. Die Straßen sind voll. Männer stehen oder sitzen herum, sie telefonieren, trinken Tee und machen Geschäfte vor Wettbüros. Bei einem Trödler gibt es Rollatoren. Viele Leute sind versehrt, arm, alt und gebrechlich hier. Es gibt auch viele Autos, die so schrottreif wie meines sind. Ein Kiosk bietet Reparaturen für alle PCs, Handys, Festplatten und Akkus. Der Mann vom Schlüsseldienst macht meinen Sicherheitsgeneral ohne Papiere nach, solange ich nebenan einen Kaffee im Stehen trinke. Die Glastür zum Juwelier öffnet sich auf einen von innen betätigten Drücker, der Goldschmied lötet die gerissene Kette zum nächsten Tag. Am Hermannplatz trinke ich einen frisch gepressten Orangensaft für 1 Euro. Die Anlaufstelle für Wohnungslose sieht aus wie ein Café.
Solche Beschreibungen liebe ich.
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Ich auch!
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Oh, ich danke sehr!
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PS: ja, das geht mir bei Ihren Blogs auch so.
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