Von der Fensterbank

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Ach, so ein 1. Mai in Kreuzberg ist schon schön. Von ihrer elaboriert gepolsterten Fensterbank winkt diese Frau den Passanten freundlich zu. Es wird zu selten zurückgewunken. Gewinkt? Huldvoll erteilt sie mir die Erlaubnis, sie zu fotografieren. Ich habe gelesen, dass viele hier alt gewordene „Gastarbeiter“ keine Ahnung davon haben, welche Sozialfürsorgeleistungen ihnen zustehen. In der Bar, wo ich dann dem Gruppenzwang folgend schon am hellichten Nachmittag ein alkoholisches Kaltgetränk kaufe, siezt mich die auch nicht mehr ganz jugendliche Tresenkraft und fragt, was mich offenbar zu Alte hierher verschlagen habe. Später erzählt sie jemandem anderen, dass wer dauernd umfällt. Jeden Tag, und dass sie ihn nicht mehr lange ohne Hilfe wieder hinstellen, aufrichten könne.

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2 Antworten zu Von der Fensterbank

  1. docvogel schreibt:

    ach ja…

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