Wenn von Eigentümern geführte, kleine Buchläden neu eröffnen, ist das ein Zeichen für die nette Seite der Gentrifizierung. Pankow ist schon länger dran, aber eben mit der bezirkstypischen Gemächlichkeit. In der Florastraße, neben dem Café „Wo der Bär den Honig holt“ gibt es seit gut einem Jahr die „Buch Disko“. In Diskos geht ja schon lange kein Mensch mehr, nicht mal der Pankower. Den altmodischen Namen hat die ehemalige Dramaturgin Krischa Hasselbach sich ausgedacht, weil gute Bücher für sie einen Sound haben. Das erzählt sie im Blog florakiez.de. Die von drei Journalisten aus Spaß und Neugier gemachte Online-Kiezzeitung berichtet seit 2013 von komischen Mülleimern und piepsenden Baustellen, von Immobilienspekulanten, die mit der „Prominentenwohnung von Dr. Alfred Biolek“ werben und von Tinelli und Scattolini, die in der Wollankstraße ein Kiez-Lokal aufgemacht haben.
Doch unter der Disco-Kugel von Krischas Buchladen wurde am Donnerstagabend eine ganz und gar andere Zeitung vorgestellt: Die „Ganszeitung“, genannt nach der ehrwürdigen Wildgans Akka von Kebnekaise in einem Roman von Selma Lagerlöf. Das Konvolut von großformatigen, beidseitig mit Zeichnungen und Texten gestalteten Blättern hing an Wäscheleinen. Die Herausgeberin der 1. Ausgabe dieser herrlich anarchisch unmodernen Zeitung ist die Pankower Autorin und Dokumentarfilmerin Katrin Eissing. In Handarbeit hat sie die Seiten auf den Siebdruckmaschinen des, natürlich Pankower, Jugendzentrums „Garage“ hergestellt. Es gibt 54 signierte Exemplare. Was das eigensinnige Kunstwerk kosten soll, ist irgendwie verhandelbar.
Nachdem sich die zwei Dutzend Freunde von Katrin und der Buch Disko warmgetrunken hatten, nahm die Autorin all ihren Mut zusammen, holte tief Luft und las aus ihrer Ganszeitung vor. Miniaturen über Vogelfluglinien und Seefahrerinnen, Manifeste, feingesponnene Alltagsbetrachtungen aus der Panoramabar, von Rolltreppen in durchsichtigen Kinokuben, Gedichte für Heike und Hölderlin. „Lasst uns die Wälder durchstreifen und jagen! Jülicher Straße und weiter…“ Bei einer besonders poetischen Stelle über einen Tross glitzernder Kinder brach die Autorin plötzlich in Tränen aus. Und schniefte lachend. Da verdichtete sich der Sound der Literatur zum reinsten Glücksmoment.
PS: Katrin ist peinlich, dass ich das veröffentlicht habe.
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Liebe Sabine, da bist du ja! Wo steckst du denn? Würde dich gern sehen. Wie lustig Vogelperspektive und Vogelfluglinie …. muss uns gleich virtuell befreunden.
Bis Bald! K
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na klar, unbedingt auch unvirtuell, nur Feuerchen machen geht derzeit im Garten nicht…lg s
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