wildern

image

Unkrautvertilgung kann viel Spaß machen und dazu sehr schmackhaft sein. Es ist zwar nur bedingt nachhaltig, weil das neumodisch Wildkraut genannte Zeugs ja nicht umgebracht, sondern im nächsten Jahr wiederkommen und weiter gedeihen soll, aber die sinnigste Art der Vernichtung ist immer noch das Aufessen. Denn wenn der weiße Spargel wiederkommt, dann ist’s auch Zeit, die zusammengefältelten hellgrünen Blättchen des nur im Garten bösen Gierschs zu zupfen. Klein geschnippelt mit dem Wiegemesser verleiht der geschmacklich etwas an Petersilie erinnernde Giersch dem Spargel feine Würze und auch im Rührei macht er sich prima. Statt Spargel zu kaufen, kann man auch gleich die spillerigen Triebe des jetzt fast überall wild hochkletternden Hopfens sammeln, fünf Minuten gedünstet schmecken sie wie grüner Spargel. Sie ranken gerne bei Brombeerhecken, von denen auch gleich ein paar Blättchen für Tee getrocknet werden. Bei mir kommen sie mit Sauerampfer, Knoblauchhedderich und wildem Schnittlauch in den Sahnequark. Alles wächst umsonst in den lichten Laubwäldern der Berliner Parks, in dessen Unterholz jetzt noch das zart unverwüstliche Scharbockskraut wuchert. Das ist dieser niedliche Bodendecker aus dunkelgrün glänzenden, runden Blättchen und gelben Blütensternen. Er heißt so, weil er wegen seines hohen Vitamin-C-Gehaltes früher gegen Skorbut angewendet wurde. Dazu gibt es noch einen köstlich erdigen Spinat aus Brennnesselspitzen, der noch mehr Magnesium und andere wichtigen Mineralstoffe enthält als der echte aus dem Beet. Bis wir selber dann ganz und gar grün sind.

Werbung
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s